Der Verein Musica 2000 hatte zu diesem eindrucksvollen Musikerlebnis eingeladen, und der nahezu ausverkaufte Saal belegte das große Interesse, diesen einmaligen Liedzyklus in diesem ganz besonderen Ambiente zu erleben.
Schuberts "Winterreise" ist gutes Beispiel für das Heraustreten des fokussierenden Kunstliedes mit all seinen Details aus dem Schatten der großen abendfüllenden Arie.
So bekannt die Winterreise ist, so schwierig ist es jedes Mal wieder, diese Liedsammlung mit ihren krassen Kontrasten zu einem Zyklus zu formen. Hierin liegt die großartige Leistung beider Künsterlerinnen an diesem Abend.
Mehr und mehr gelang es Gerhild Romberger und Almut Eckels, ihre gebannten Zuhörer mitzunehmen auf die existentiell zerrissene Reise zwischen Liebessehnsucht und Todesahnung, zwischen dem blühenden Garten des Sommers und der Eisblumenpracht des Winters.
Gerhild Romberger verfügt über eine derartige gesangliche Aussagekraft, die es ihr ermöglicht, die Stimmungen der Lieder um eine unvergessliche Dimension zu erweitern.
In Almut Eckels hatte Gerhild Romberger eine wunderbare Begleiterin, die nicht nur ihren Gesang brilliant auf dem Klavier unterstrich, sondern auch dort weiter wußte, wo die Sprache nicht mehr hin gelangen kann. Sie schaffte es, Schuberts geniale Klanggestaltung der so zahllosen Stimmungen in diesem Zyklus, packend in Töne zu fassen.
Freie Anlehnung an einen Artikel aus der Lippischen Landeszeitung vom 14.11.2000